Update - Referendum in Katalonien
Am 07. Oktober haben wir in unserem Post einen über das Referendum in Katalonien berichtet. Seitdem hat sich schon wieder viel getan. Deswegen dreht sich unser heutiger Post um die Veränderungen die seitdem stattgefunden haben.
Wie viele Unternehmen werden Katalonien verlassen?
Auf Grund der generellen gesetzlichen Unsicherheiten, ziehen kleine und große Unternehmen in andere spanische Regionen. Nicht nur Unternehmen die im IBEX Börsenindex vertreten sind, wie zum Beispiel Caixabank oder GasNatural werden ihren Hauptsitz verlegen , sondern auch mittelgroße Unternehmen aller wirtschaftlichen Sektoren planen den Auszug aus Barcelona oder haben diesen bereits vorgenommen.
Nach den Voraussagen der Handelskammer, werden 805 Unternehmen ihren Hauptsitz außerhalb Barcelonas legen. Die Unabhängigkeit die von den Separatisten ausgelöst wurde, wird die katalanische Wirtschaft weiterhin einigen Herausforderungen gegenüber stellen und zusätzliche Probleme verursachen.
Was passiert nachdem der Artikel 155 durchgesetzt wird?
Gestern, am 19. Oktober musste der regionale Präsident Puigdemont erklären, ob er am 10. Oktober die Unabhängigkeit Kataloniens verkündete oder nicht. Puigdemonts Aussage dazu war mehr als schwammig, auch für die Separatisten. Die spanische Regierung hat gestern eine Frist eingeführt. Sobald das festgelegte Datum überschritten ist, wird das folgende passieren:
Am Samstag, wird der spanische Präsident Mariano Rajoy ein spezielles Meeting mit dem Kabinett halten, um den Artikel 155 der spanischen Konstitution wirksam zu machen. Dies bedeutet, dass die zentrale Regierung die Kontrolle über die autonome Region Katalonien übernimmt, da Katalonien, wie im letzten Blogpost beschrieben, die Missachtung der spanischen Gesetzgebung vorgeworfen wird. Dies ist das erste mal in der Vergangenheit der modernen spanischen Geschichte, dass diese außergewöhnliche Maßnahme ergriffen werden muss. Rajoy gab bekannt, dass er volle Unterstützung anderer politischer Machthaber in Spanien hat. Oppositionelle Parteien wie beispielsweise die Partido Socialista unterstützen diese Entscheidung, aber sie betonen dass sie verhältnismäßig ausgeführt werden sollte. Nach dem Treffen des Kabinetts von Samstag muss die besondere Maßnahme vom Senat abgestimmt werden.
Der Aufruf nach neuen regionalen Wahlen ist die Lösung für viele Experten. Sobald die spanische Regierung Kontrolle über Katalonien erlangt, würde es circa 3 Monate benötigen regionale Wahlen abhalten zu können. Außerdem steht noch zur Debatte, ob Puigdemont zu regionalen Wahlen aufrufen kann, um die Implementation des Artikels 155 aus dem Weg zu gehen. Morgen finden weitere Demonstrationen in Barcelona statt. Die nächsten Wochen werden zeigen wie es weiter geht...