Passende Inneneinrichtung ist der Wohlfühlfaktor Nummer 1 – abgesehen von der geeigneten Gesellschaft, die so Einiges an fehlender Deko oder schlechter Wohnatmosphäre wettmachen kann. Für die meisten von uns ist das Wohnzimmer der wichtigste Raum in der Wohnung, ein beliebter Treffpunkt für die Bewohner, eine Chilloase. Wenn du das Wohnzimmer einrichten und dabei möglichst gemütlich gestalten willst, musst du zu aller Erst den richtigen Stil finden. In was für Umgebung fühlst du dich wohl? Was ist dir wichtig? Eine beliebte und meist kostengünstige Quelle für stilvolle Inneneinrichtung und das weitab von dem IKEA-Mainstream bietet der Trödelmarkt. Hier kannst du gleich fünf Fliegen mit einer Klappe schlagen:
- dein Wohnzimmer stilvoll einrichten
- Geld sparen
- Vintage Möbel vor dem Nirwana retten
- durch Wiederverwertung die Umwelt entlasten
- Geschichten aufbewahren
1. Wohnzimmer einrichten: Retro sorgt für Charakter
Wer auf einem Trödelmarkt schlendert, findet dort nicht nur günstige Möbel und allerlei Second Hand – von Glühbirnen über Teppiche bis zu Kloschüssel – , sondern auch viele kleine Schätze, die dem Vorbesitzer lästig geworden sind oder den Eigentümer verloren haben, die aber jedes Wohnzimmer zu einem gemütlichen Zufluchtsort können werden lassen. Die große Kunst ist dabei, sich auf einem Flohmarkt nicht nur kreative Inspirationen für eine schöne Wohnzimmer-Deko zu holen, sondern auch die passenden Gegenstände. Und das ist in der Regel nicht einfach: Unter all dem Trödel und Schrott die richtigen Kleinodien auszusuchen, erfordert Geduld und ein geübtes Auge. Es lohnt sich aber, jeden wenn auch noch so kleinen und schäbigen Stand unter die Lupe zu nehmen. Wer weniger auf ausgefallene Möbelstücke und viel mehr auf Altbewährtes setzt, kann zu Weinkisten greifen. Richtig arrangiert, sorgen die begabten Alleskönner für eine behagliche Einrichtung, bieten aber auch viel Stauraum. An der Wand angebracht, dienen sie als Bücherregale. Neben- und aufeinander auf dem Boden gestapelt, werden Holzkisten zu modularen Wandschränken. Auf den Kopf gedreht fungieren sie als ein Beistelltisch oder eine Tischplatte. Hängt man sie über eine nackte Glühbirne, die aus der Wand ragt, werden Weinkisten sogar zu Lampenschirmen, die das Licht durch die Holzgitter kunstvoll zerstreuen. Am schönsten sind natürlich die richtig alten Holzweinkisten mit dunkler Patina, die sehr häufig auf Flohmärkten angeboten werden.
2. Geld sparen: Stilvolles und Schräges günstig kaufen
Auf den richtig schönen Flohmärkten gibt es nur wenige professionelle Antiquitätenhändler, die für ihre Vintage Möbel gesalzene Preise aufrufen. Ein Trödelmarkt ist für Jedermann gedacht. Die Menschen trennen sich von ihren Einrichtungsgegenständen aus verschiedensten Gründen: weil sie einen Tapetenwechsel brauchen, weil sie umziehen oder nur entrümpeln. Die meisten privaten Flohmarkt-Verkäufer haben eins gemeinsam: Sie wollen ihren Kram nicht wieder nach Hause schleppen müssen. Deswegen bieten sie ihre Sachen meist günstig an – je später am Tag, desto niedriger werden die Preise. Und Handeln gehört unbedingt dazu – ohne das Feilschen um die Preise wäre der Spaß nur halb so groß.
3. Vintage Möbel von der Nirwana retten: Auf Vergangenheitstrip
Man muss kein Innenarchitekt sein und auch kein Kunsthistoriker: Manche Vintage Möbel gefallen einfach so, ganz egal, ob sie richtig wertvoll sind oder nicht. Manchmal erinnert uns eine alte Anrichte an die Sommerferien bei den Großeltern, eine 70er Jahre Stehlampe lässt uns an einen alten Film denken, bei dem wir im Autokino geknutscht haben. Auf dem Trödelmarkt kann man wunderschöne Unikate finden, die nicht bloß Wohnaccessoires sind. Vintage Möbel werden in deinem Wohnzimmer zu Eyecatchern und machen dein Zuhause einzigartig, selbst wenn ein IKEA-Billy doch in der Nähe steht.
4. Durch Wiederverwertung die Umwelt entlasten: Konsum mit Sinn
Ob Du ein Schöngeist bist, der auf der Suche nach gut erhaltenen Vintage Möbeln alle lokalen Trödelmärkte durchstöbert, oder aber ein Umwelt-Aktivist, der aus Überzeugung zu Second Hand greift. Fakt ist, dass ein Flohmarkt – wenn man nicht gerade einen Stand mit chinesischer Massenware erwischt – nachhaltigen Lebensstil eindeutig fördert. Statt Neuware zu wählen, entscheide dich für gebrauchte Möbel – so schonst du die natürlichen Ressourcen und reduzierst die Transportwege.
5. Geschichten aufbewahren: Vergangenheit eingerahmt
Kahle, weiße Wände schreien nach mehr Farbe oder aber nach Wohnaccessoires, die die senkrechte Nacktheit stilvoll brechen. Eine einfache und dennoch wirkungsvolle Alternative zu mühevollen Streicharbeiten oder den etwas verloren wirkenden Plakaten vergangener Filmtage oder Musikfestivals bieten alte Fotos oder Postkarten. Mit alten Holzrahmen versehen – diese gibt es auf jedem Flohmarkt zu Genüge - verleihen sie dem Wohnzimmer warme Ausstrahlung und Charakter. Es gibt wohl nichts geheimnisvolleres als ein altes, unbekanntes Familienbild in den Händen zu halten und sich zu fragen, wer denn die Menschen waren. Alte Postkarten, gerade aus Städten, die man kennt und liebt, sorgen für eine Portion Wehmut.
Ganz egal, ob Du nur Kleinigkeiten auf dem Flohmarkt findest oder dort dein ganzes Wohnzimmer einrichten willst. Ein Besuch auf dem Trödelmarkt ist immer ein kleines Abenteuer: Inspirationsquelle, Shopping-Erlebnis und ein Ort für spannende Gespräche: zu jedem noch so kleinen Gegenstand gibt es schließlich eine Geschichte. Ob wahr oder erfunden. Und wem die Suche auf Trödelmärkten zu mühsam ist, kann schließlich auch auf fertige Lösungen zurückgreifen: kleine Manufakturen, die Kreativität, Wiederverwertung und Soziales verbinden.