Studieren ohne Abitur, das ist möglich. Auch wenn du weder Abi noch Fachhochschulreife erlangt hast, kannst du ein Studium absolvieren. Wer sich für diesen Weg entscheidet, muss jedoch erst ein paar Hürden überwinden. Die Zugangsbestimmungen sind je nach Bundesland und Hochschule individuell geregelt. Manche Hochschulen verlangen einen Eignungstest beziehungsweise eine Zulassungsprüfung oder ein Bewerbungsgespräch.
Studieren ohne Abitur: Voraussetzungen
Grundsätzlich gilt die Verordnung über den Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte von 2010. Diese unterscheidet zwei Bewerbergruppen:
Hochqualifizierte Abschlüsse
Hochqualifizierte Abschlüsse, wie Meistertitel, Techniker oder Fachwirte sind überall außer in Brandenburg der allgemeinen Hochschulreife gleichgestellt. Das bedeutet, dass du in der Regel ohne zusätzliche Aufnahmetests einen unmittelbaren Hochschulzugang zu allen Universitäten und Studiengängen hast. Die entsprechenden Nachweise werden von der jeweiligen Zulassungsstelle der Hochschule geprüft. In manchen Bundesländern wird aber ein Eignungsgespräch vorausgesetzt.
Beruflich Qualifizierte
Wenn du nach einer abgeschlossenen Ausbildung mindestens drei Jahre Berufserfahrung aufweisen kannst, hast du dich beruflich qualifiziert um zu studieren ohne Abitur. Allerdings musst du ein „fachtreues“ Studium wählen. Das bedeutet, dass du als gelernter Fachinformatiker nach ein paar Jahren Informatik studieren kannst, jedoch nicht Biologie. Eine Rechtsfachwirtin darf Jura studieren, aber nicht Lehramt, etc. Ob du als beruflich Qualifizierter ohne Abitur studieren darfst, entscheidet die zuständige Fakultät an der Hochschule.
Manche Hochschulen lassen auch sogenannte „sonstig beruflich Qualifizierte“ zum Studium zu. Diese weisen Berufserfahrung auf, müssen aber nicht unbedingt fachtreu studieren. Je nach Bundesland und Hochschule sind aber Zulassungsprüfungen oder Eignungstests nötig.
Wer in keine der drei Gruppen fällt, hat noch immer die Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur in einer Abendschule oder einem Kolleg nachzuholen.
Die Bewerbung
Informiere dich vorab gut über die Voraussetzungen, die für das Studieren ohne Abitur an deiner gewünschten Hochschule gelten. Am besten suchst du einen Studienberater an der Wunschhochschule auf. Hier kannst du dir Tipps zum Bewerbungsprozess holen und erfährst, ob die Zulassung über eine schriftliche Prüfung oder ein persönliches Gespräch läuft. Manchmal werden die Bewerber sogar zu einem zwei- bis viersemestrigen Probestudium aufgefordert. Bereite deine Unterlagen in jedem Fall gut vor und überzeuge die Prüfer durch motiviertes Auftreten – Dazu zählt natürlich auch Pünktliches Erscheinen.
Lebenslanges Lernen liegt im Trend
Weiterbildung liegt im Trend. In den wenigsten Berufen kann man heutzutage viele Jahre oder Jahrzehnte arbeiten, ohne sich fortzubilden. Das Studium ohne Abitur ist eine gute Möglichkeit, um den Horizont zu erweitern und neue berufliche Kompetenzen zu erlangen. Die Zahl der Studierenden ohne Abitur beträgt etwa 40.000 pro Jahr in Deutschland. Wenn du auch dazu zählen willst, lass dich von den Zulassungskriterien nicht abschrecken. Mit ein wenig Ehrgeiz und Fleiß, ist jede Prüfung zu schaffen.
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