Wenn du schon immer mal la dolce vita in einem Land mit temperamentvollen Menschen, Sonnenschein, gutem Wein und natürlich Pasta erleben wolltest – dann ist Italien das richtige Land für dich! Viele Expat Freiberufler haben die entmutigende italienische Bürokratie überwunden und sind in Italien erfolgreich selbständig. Dieser Artikel führt dich durch den Prozess, damit du dich hoffentlich schon bald als Freiberufler in Italien niederlassen kannst.

Alle notwendigen Schritte

1. Wohnsitz in Italien anmelden

Personen, die sich länger als 90 Tage in Italien aufhalten möchten, müssen für einen Wohnsitz in Italien alle richtigen Unterlagen organisieren. Du musst dich innerhalb von acht Tagen nach deiner Ankunft in Italien an das Polizeipräsidium (Questura) wenden und eine Anwesenheitserklärung (dichiarazione di presenza) auf italienischem Boden einreichen, um deine "permesso di soggiorno" (Aufenthaltsgenehmigung) zu erhalten. EU-Bürger sind nicht verpflichtet, dieses Dokument zu besorgen.

2. Eine Arbeitserlaubnis erhalten

EU-Bürger

Wenn du ein europäischer Staatsangehöriger aus dem Schengen-Raum bist, hast du das Recht, in Italien genauso wie in jedem anderen europäischen Land zu leben und zu arbeiten.

Nicht-EU-Bürger

Wenn du kein EU-Bürger bist und als Freiberufler in Italien arbeiten möchtest, musst du vor einer Wohnsitzgenehmigung innerhalb von 8 Tagen nach Ankunft in Italien eine Genehmigung für eine selbständige Erwerbstätigkeit sowie ein Visum aus deinem Heimatland erhalten haben. Detaillierte Informationen bekommst Du hier:

Um als Freiberufler arbeiten zu können, benötigst du eine nulla osta(offizielle Genehmigung) für die Ausübung einer selbständigen Tätigkeit. Die nulla osta hat eine Gültigkeit von nur drei Monaten. Den Antrag kannst du bei deinem Amtsgericht vor Ort stellen, nach der Genehmigung ist es möglich, dein Unternehmen beim Handelsregister Registro delle Impresse eintragen zu lassen. Darüber hinaus muss dein Unternehmen auch beim Registro delle Ditte (ein weiteres Handelsregister) und beim Registro delle Imposte (Steuerregister) registriert sein. Die Arbeit als Freiberufler ist einfacher und kostengünstiger als die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder einer Aktiengesellschaft.

3. Steuern

Als Freiberufler benötigst du lediglich eine Steuer- und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, sobald du dein Unternehmen registrierst. Jeder, der seinen ständigen Wohnsitz in Italien hat, ist verpflichtet, Steuern auf das Einkommen zu zahlen, das er in Italien und im Ausland verdient. Wenn dein Lebensmittelpunkt mehr als 183 Tage im Jahr in Italien registriert ist, wirst du als Italiener betrachtet. Wenn du ein ausländischer Einwohner bist, der nur in Italien arbeitet, dann bist du verpflichtet, nur Steuern auf Einkommen zu zahlen, das du auch in Italien verdienst.

4. Ein Arbeitsvisum erhalten

Wenn du kein EU-Bürger bist, stellt dir die Botschaft oder das Konsulat in Deinem Herkunfts- oder Wohnsitzland ein Visum aus, das du innerhalb von sechs Monaten abholen und für die Einreise nach Italien verwenden kannst. Dieser Zeitraum wird ab dem Tag der Freigabe der Arbeitsgenehmigung berechnet. Eine Arbeitserlaubnis ist notwendig, um das Einreisevisum zu erhalten. Du musst sicherstellen, dass du alle notwendigen Visa vor einem Umzug nach Italien besorgt hast. Die Anforderungen für diese Visa hängen von deiner Nationalität ab, und wenn du ein Nicht-EU-Staatsangehöriger oder "Ausländer" bist, dann benötigst du ein Visum für den längerfristigen Aufenthalt oder ein "nationales" Visum.
Um herauszufinden, welche Staatsangehörigen bei der Einreise nach Italien welche Art von Visum benötigen, besuche bitte die Website des Außenministeriums für weitere Informationen.
du musst das persönlich tun und die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

Voraussetzungen für ein Arbeitsvisum

Für Deinen Antrag auf ein Arbeitsvisum musst Du folgendes vorlegen:

  • Die Genehmigung (nulla osta)
  • Einen gültigen Reisepass mit einem Ablaufdatum, das mindestens 3 Monate nach dem Ende des beabsichtigten Aufenthalts in Italien liegt
  • Der ausgefüllte Antrag (und die Passfotos) sind vor einem Konsularbeamten zu unterzeichnen
  • Einen Nachweis deiner Unterkunft (Eigentum oder Miete)
  • Nachweis des Wohnsitzes in dem Gebiet, in dem du das Arbeitsvisum beantragst
  • Nachweis, dass du über ausreichende finanzielle Mittel verfügst, um deine Lebensführung aufrechterhalten zu können
  • Nachweis, dass dein Einkommen höher ist als der italienische Jahresmindestlohn und dass dein Verdienst im Arbeitsjahr vor der Ankunft in Italien ebenfalls höher als dieser Betrag ist. Du solltest einen Nachweis über Dein Einkommen des Vorjahres haben. Auf Basis dieses Einkommens bietet die italienische Regierung eine kostenlose gesetzliche Krankenversicherung an (es sollte höher sein als das jährliche italienische Mindesteinkommen), und du solltest in der Lage sein, ein höheres Einkommen als Freiberufler für das folgende Jahr zu prognostizieren.
  • Deinen Flugplan
  • Einen Zahlschein für die Visagebühren

Wo leben?

Bestimmte freiberufliche Tätigkeiten wie Übersetzer, Fotografen, Steuerberater und Personal Trainer sind in Italien sehr gefragt. Da es, wenn du überwiegend online arbeitest, einige Zeit dauern kann, bis du deinen Kundenstamm aufgebaut hast, ist es kostengünstiger, in kleineren Städten und außerhalb der größeren Städte zu leben. Bei der Wahl des Wohnortes ist zu beachten, dass der Norden im Allgemeinen wohlhabender und industrialisierter (und damit auch teurer!) ist, während die südlichen Teile einfacher sind und sich nach wie vor vorwiegend auf die Landwirtschaft konzentrieren. Die größeren Städte wie Rom und Mailand bieten natürlich ein größeres Kundenpotenzial, wenn du nicht online arbeitest. Wenn du dich nicht zwischen Rom oder Mailand entscheiden kannst, kann dir unser Beitrag MAILAND VS ROM - la grande bataglia bestimmt helfen!
Hier erfährst du außerdem wie du ein Bankkonto bei der richtigen Bank eröffnest

Mit diesem Know-how kannst du in kürzester Zeit in Italien als Freelancer tätig werden!Hast du Ratschläge für Personen, die als Freiberufler nach Italien ziehen? Bist du nach Italien gezogen, um freiberuflich tätig zu sein? Lass uns deine Meinung in den Kommentaren wissen!

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