Ein Doktortitel ist ein akademischer Grad, der von Hochschulen nicht nur in Deutschland vergeben wird. In manchen Studienrichtungen wie den medizinischen ist ein Doktortitel beinahe schon eine Selbstverständlichkeit und ohne ihn kaum ein Fortkommen auf der Karriereleiter möglich. Noch mehr Eindruck als eine Promotion schafft die Promotion, die im Ausland absolviert wurde. Denn ebenso wie ein Studium im Ausland zeigt es, dass man über den Tellerrand schaut und sich etwas traut.
Die Promotion im Ausland kann die Folge eines bereits im Ausland absolvierten Studiums sein. Sie kann aber auch einem in Deutschland absolvierten Masterstudium folgen. Dann solltest du dir auf jeden Fall eine Uni aussuchen, die in deinem Fachbereich oder generell einen guten Ruf hat – Wie Yale oder Stanford. Dafür sind sehr gute Noten nötig, die Planung einer Promotion im Ausland beginnt also bereits früh während deines Studiums. Es ist ebenfalls nicht verkehrt, wenn du zusätzlich zu guten bis sehr guten Noten auch soziales Engagement und Praktika sowie Exkursionen nachweisen kannst – bestenfalls im Ausland absolviert.
Natürlich kannst du dir für deine Promotion im Ausland auch einfach ein schönes Land aussuchen, dessen Sprache und Kultur du magst. – Überleg dir aber, ob das im Nachhinein nicht nach Strandurlaub aussieht, den du dir gönnen wolltest, und ob der Ort und das Thema deiner Promotion zu deinem Lebenskonzept und zu dir passen.
Wie lange und in welcher Form promoviert man im Ausland?
Die meisten Promotionen im europäischen Ausland dauern zwischen zwei und fünf Jahren, in Deutschland meist mindestens vier Jahre. Ausnahmen sind in der Medizin üblich, da dort die Promotion oft schon während des eigentlichen Studiums beginnt und nach maximal zwei Jahren abgeschlossen ist.
Wie du zu einer Stelle als Doktorand im europäischen Ausland kommst, ist unterschiedlich. Wenn du eine Individualpromotion anstrebst, brauchst du zunächst einen sogenannten Doktorvater oder eine Doktormutter. Das sind betreuende Professoren, unter deren Obhut und Leitung die Dissertation geschrieben wird. Gleichzeitig ist man als wissenschaftliche Hilfskraft tätig und sammelt erste Erfahrungen in der Lehre. Das Stöbern durch die wissenschaftlichen Zeitschriften des eigenen Fachbereiches hilft, potenzielle Betreuer für die eigene Dissertation zu finden. Auch auf Kongressen und Messen kann man nützliche Kontakte knüpfen. Bei einer Individualpromotion freuen sich die Professoren immer, wenn anstrebende Doktoranden mit einer eigenen Idee an sie herantreten.
Eine Alternative ist das Promotionsstudium, bei dem du als Doktorand nebenbei studierst und dich unter der Betreuung mehrerer Wissenschaftler einem vorgegebenen Thema widmest. Meist erwirbt man den Doktortitel dabei schon nach wenigen Jahren, die Arbeit wird neben dem Studium geschrieben und am Ende von einem Graduiertenkolleg beurteilt.
Wie sinnvoll ist die Promotion im Ausland?
Wichtig für die Entscheidung, den Doktortitel im Ausland zu erwerben, ist, in welchem Fachgebiet er erworben werden soll, und ob eine spätere Arbeit im Ausland angestrebt wird. Möchtest du als Meeresbiologe oder Ökologe durch die Welt reisen, ist es sicherlich eine gute Entscheidung, bereits im Ausland zu promovieren und eine Uni auszusuchen, die auf deinem Gebiet international tätig ist. Willst du nach Deutschland zurück und als Jurist arbeiten, ist es sicherlich nicht hilfreich, im Ausland zu promovieren. Zudem gibt es in den meisten anderen Ländern keinen spezifischen Doktortitel wie unseren Dr. jur., sondern lediglich den Ph. D., was nichts anderes heißt als: Doctor of Philosophy. Zwar wird diesem Titel in seiner Langform zur Spezifizierung noch das Fachgebiet angehängt, also zum Beispiel: Ph. D. of Economy, aber du bleibst mit einem in Großbritannien, Kanada, den USA oder Australien und Neuseeland erworbenen Doktortitel immer ein Ph.D. Zudem ist es in den USA auch üblich einen sogenannten Berufsdoktor, einen Professional Doctorate, zu erhalten. Doctor of Medicine (M.D.) bist du dort ganz automatisch nach einem Medizinstudium und Juris Doctor (J.D.) nach einem Jurastudium.
Was in jedem Fall für einen Ph. D. spricht, ist die internationale Aufstellung. Auch wenn, der deutsche Doktortitel ein hohes Ansehen in Deutschland genießt, kann dir der Ph. D. auf internationaler Ebene viele Türen öffnen.
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