Sprache besteht nicht nur aus Vokabeln und Grammatik. Dazu gehört auch die Körpersprache. Diese ist kaum wo in Europa so ausgeprägt, wie bei den Italienern. Die Südländer gestikulieren in einer ausgeprägten Form und unterstützen so tatkräftig ihre Aussagen. Wenn du nach Italien gehst, ist es gut, wenn du die italienischen Gesten kennst und sie deuten kannst.
ACHTUNG: Nachahmen sollten die Gesten Wahlitaliener nur dann, wenn sie ganz sicher sind, den richtigen Ton zu treffen. Zu oft kann es passieren, dass man sich beim Gestikulieren einfach nur lächerlich macht. Im schlimmsten Fall werden die Gesten falsch interpretiert und als Beleidigung aufgefasst. Unser Italian Culture Guide soll dir vor allem helfen, die italienischen Gesten zu verstehen. Sie anzuwenden ist eine heikle Sache. Wenn du es versuchst, dann auf jeden Fall erst unter vertrauten Italienern, die dir Fehlschläge nicht übel nehmen.
Italienische Gesten verstehen lernen
Die italienischen Gesten sind sehr vielseitig. Durch den kreativen Einsatz von Händen und Mimik entstehen zahlreiche Bedeutungen. Wir fassen für dich die wichtigsten italienischen Gesten zusammen. Verstehst du die Gesten, fällt es dir leichter, der Sprache und den Gefühlen deines Gegenübers zu folgen.
Perfetto
Wenn Daumen und Zeigefinger einen Ring bilden und die anderen Finger abgespreizt werden, dann läuft gerade nichts falsch. Die Hand wird vor der Brust tänzelnd bewegt, der Italiener wird zufrieden lächeln. Diese Geste bedeutet „perfetto“, also „perfekt“ und kommt gerne zum Einsatz, wenn einfach alles stimmt.
Vattene
Im Gegenteil zum perfetto, bedeutet folgende Geste gar nichts Gutes: Die linke Hand wird mit der Kante der rechten Handfläche geschlagen. Das bedeutet so viel wie „Hau ab“ oder „Geh weg“. Die Geste kann aber auch „Abbruch“ oder „die Seite wechseln“ bedeuten.
Ein Beitrag geteilt von Babbel (@babbel) am Jan 25, 2016 um 4:08 PST
Me ne frego
„Me ne frego“ (Ich weiß nicht) kann die Geste bedeuten, wenn der Handrücken am Hals vom Kehlkopf bis zum Kinn gezogen wird. Die Mundwinkel gehen dabei nach unten. Das Kinn ist dabei oft leicht nach oben geneigt. Die gleiche Geste kann auch „ist mir egal“ oder „das ist mir Schnuppe“ bedeuten.
Finito!
Die Hand wird zu einer Pistole geformt und ein paar Mal um die eigene Achse gedreht? Dann heißt das bei den Italienern oft „finito!“, also „Schluss!“ oder „hier gibt es nichts“, „da ist nichts zu machen“.
Es gibt natürlich noch viel mehr italienische Gesten, die du kennen solltest. Diese nur zu beschreiben macht aber wenig Sinn. Du musst sie auch gesehen haben. In folgendem Video werden zehn Gesten und deren Bedeutung von einer Italienerin erklärt:
Die italienischen Gesten sind alle sehr ausgeprägt, die extrovertierte Körpersprache gehört zum italienischen Temperament einfach dazu. Das kann man auch nicht lernen. Man muss es wohl fühlen. Je länger du in Italien lebst und je mehr italienische Freunde und Bekannte du hast, desto einfacher wird dir aber die Interpretation fallen.
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