Alle großen Liebesgeschichten sind gespickt mit Hürden und Widerspenstigkeiten, denen man begegnen muss, bis man endlich mit dem oder der Liebsten vereint ist. Das wussten auch schon Shakespeare und Jane Austin. Es ist auch so, dass – diese Widrigkeiten einmal überwunden – ein Happy End wartet. Zugegeben, bei Shakespeare nur so semi-happy, aber immerhin sind die beiden am Schluss vereint.

Und noch etwas lernt man aus diesen Geschichten. Nämlich, dass man seine große Liebe so nehmen muss, wie sie ist. Mit allen Makeln und Eigenheiten. Was aber, wenn man sich nicht in eine Person, sondern in eine Stadt verliebt? Nun … es ist gar nicht so viel anders. Denn, bis man dann wirklich die Chance hat, in der Stadt seiner Träume zu leben, ist das bisweilen ziemlicher Struggle. Aber wer seine Traumstadt wirklich liebt, nimmt diesen gern in Kauf. Denn das Happy End ist ja absehbar.

Rom und ich – meine persönliche Liebesgeschichte

Erst war es nur ein Wochenende. Eine Etappe auf meiner Suche nach einer neuen Heimat in Italien. Stoff für einen neuen Artikel auf dem Blog. Und so zeigte ich Rom bei meinem ersten Kurzbesuch die kalte Schulter. Sie war groß, schnodderig und laut. So gar nicht das, was mich Kleinstadtpomeranze optisch anspricht. Das war auch schon der Grund, warum Berlin nicht bei mir landen konnte. (Der geneigte Berliner wird’s mir danken, dass ich ihm einen weiteren „Prenzlschwaben“ erspart hab.)

Womit ich aber nicht gerechnet hatte, war die Hartnäckigkeit, die Rom an den Tag legte. Mit Charme und Lebendigkeit warb sie um mich und wollte mit aller Macht zu meiner Lieblingsstadt in Italien avancieren. Und was soll ich sagen?! Sie hat's am Ende geschafft. Rom hat mich von sich überzeugt. Es gibt nichts, was sie nicht kann. Sie kann Meer, sie kann Kultur, sie kann Kunst und Geschichte, sie kann leise, laut und sie kann bockig und gleich darauf wieder ganz lieb.

Und so stören mich auf Entdeckungstour rund um die Castelli Romani plötzlich die metergroßen Asphaltlöcher in den Straßen meiner Herzensstadt Rom überhaupt nicht mehr. Beim Aperitivo am Trastevere sind mir die Touristenmassen, die sich vor dem Kolosseum schon frühmorgens die Beine in den Bauch stehen, völlig schnuppe. Nicht einmal die schier endlose Wartezeit auf dem Bus an der Piazza Venezia vor dem Vittoriano kann mir was, wenn ich dafür andren Besuchern meiner Lieblingsstadt den Weg erklären oder mit Alteingesessenen ein Schwätzchen halten darf.

Wie gesagt: Wenn man sich in eine Stadt verliebt, liebt man ihre guten Eigenschaften genauso wie ihre schlechten. Liebe macht keine Kompromisse. Genauso wenig wie Rom.

Vom Angekommen sein und verlassen müssen

Bei aller Liebe führen Rom und ich noch immer eine Fernbeziehung. Und auch die kommt mit all den schönen und den Schattenseiten daher, die einer Beziehung auf Distanz eben so mit sich bringt. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen, die Vertrautheit und Intensität, die man spürt, wenn man sich endlich wieder hat, die Tränen, die man sich verdrücken muss, wenn es wieder heißt: bis bald.

Dabei sind wir uns doch eigentlich so nah. Wir leben gar im gleichen Land. Im Flugzeug bin ich nur eine Stunde unterwegs. Wir sehen uns so oft es geht. Und immer wieder entdecke ich bei meinen Tagesausflügen nach Rom neue Seiten an meiner Lieblingsstadt in Italien. Sie hat so viele Facetten. Ich glaube, dass das der Grund ist, dass ich mich – gegen meinen Willen – in Rom verliebt habe.

Jetzt muss ich nur noch meinen Partner überzeugen, dass die Stadt meines Herzens auch eines für ihn hat. Ob er sich auf diese ménage à trois einlässt? Nun, das ist einer dieser Kämpfe, die ich eingangs ansprach. Man muss sie kämpfen, wenn man wirklich mit seiner großen Liebe zusammen sein möchte. Es ist hoffentlich die letzte Widrigkeit, die sich mir in den Weg stellt.

Meine Kämpfe auf dem Weg nach Rom

Ich glaube, einen Großteil der Strecke habe ich bereits erfolgreich hinter mir.

  • Mein sicherer 9-to-5 gehört seit zwei Jahren endgültig der Vergangenheit an.
  • Meine Freiberuflichkeit trägt mich mal mehr mal weniger ruckelfrei von einem Monat in den nächsten.
  • Mit der Wohnungssuche, den Behörden und der Bürokratie in Italien kenne ich mich mittlerweile so gut aus, dass ich beinahe als Expat-Expertin meine Dienste anbieten könnte.
  • Mein Netzwerk wächst täglich. Und wie man weiß, ist in Italien beinah nichts so wichtig, wie jemanden zu kennen, der jemanden kennt, der jemanden kennt.
  • Mein Blog über Italien verzeichnet beinahe im Tagestakt mehr Zugriffe und langsam aber sicher werden auch Kooperationspartner darauf aufmerksam. So finanziert sich dieses Herzensprojekt zumindest einmal selbst.

Fazit: Die blutigsten Schlachten auf meinem Weg nach Rom habe ich, mal mehr mal weniger, unbeschadet überstanden und erfolgreich geschlagen. Hier und da mal mit mehr Glück als Verstand, zugegeben, aber immerhin.

Ich bin nur noch eine Flugstunde von meiner Lieblingsstadt entfernt. Und wenn mir danach ist, kann ich sie jederzeit besuchen und so vielleicht auch meinen Freund von der Großartigkeit und Einzigartigkeit der italienischen Hauptstadt überzeugen. Noch immer höhlt steter Tropfen den Stein. Und nach allem, was ich bereits geschafft habe, um endlich der Stadt nahe zu sein, in die ich mich so hoffnungslos verliebt habe, bin ich nicht bereit, so kurz vor dem Ziel aufzugeben.

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