In Europa ist England Vorreiter. Vor allen Dingen beim bargeldlosen Bezahlen. Das geht so weit, dass man auf der Insel mittlerweile sogar die Kollekte in der Kirche und den Obolus für Londons Straßenmusiker per Kreditkarte mit Contactless-Funktion bezahlen kann. Aber nicht nur deshalb hat ein englisches Konto während eines längeren Aufenthaltes dort Sinn. Auch die britische Vorliebe für Gehaltschecks erschwert die Einzahlung nur unnötig, wenn man kein Bankkonto in England eröffnen würde. Hinzu kommen Umrechnungsgebühren bei Überweisungen auf oder Zahlungen vom deutschen Bankkonto. Ob Studium, Sabbatical oder Auslandsjahr – wenn Du nach England gehst, kommst Du um ein englisches Bankkonto nur schwer herum. Aber den Weg dahin machen Dir die Engländer auch nicht wirklich leicht.
Dein Weg zum Bankkonto in England
Um in England ein Bankkonto eröffnen zu dürfen, musst Du ein paar grundlegende, aber mitunter gar nicht so einfach einzuhaltende Voraussetzungen erfüllen. Die englischen Banken haben es Ausländern schon immer etwas schwer gemacht, ein Privatkonto in England zu eröffnen. Seit Bekanntwerden des Brexit sind sie damit noch weniger freizügig als vorher. Die meisten Banken wollen von Dir folgende Nachweise:
- einen Personalausweis,
- einen Wohnsitznachweis,
- eine Sozialversicherungsnummer und
- eine eventuelle Steuernummer.
Das klingt erstmal simpel. Und während es beim Personalausweis auch noch recht einfach geht, weil viele Banken auch den deutschen anerkennen – im Zweifel ist es sicher sinnvoll, zusätzlich seinen Reisepass parat zu halten –, verhält sich das mit den anderen Dokumenten schon anders. Denn die Bank will für die Kontoeröffnung in England von Ausländern englische Nachweise haben. Das bedeutet, Du musst in England offiziell gemeldet sein.
Gehst Du für ein Auslandssemester nach England, kann Dir die Immatrikulationsbescheinigung die Sache etwas erleichtern. Wenn Du im Studentenwohnheim wohnst und darüber einen Nachweis hast, reicht das den Banken in der Regel als sogenannter Proof of Address aus. Von Praktikanten oder Arbeitnehmern und Menschen, die eine Auszeit in England verbringen möchten, wollen die Banken hingegen oft sogenannte Utility Bills, die auf deren Namen ausgestellt sind.
Nachweisproblem und -lösung bei der Kontoeröffnung in England
Gehst Du als Au-Pair oder Praktikant/in nach England, ist es eher unwahrscheinlich, dass Du eine eigene Wohnung hast. In einer WG bist Du aber nicht Mieter und die Utility Bills laufen nicht auf deinen Namen. Als Au-Pair wirst Du wahrscheinlich ein Zimmer bei deiner Gastfamilie beziehen und kein eigenes Domizil. So kannst Du auch in dem Fall keine Strom- oder Wasserrechnung auf deinen Namen nachweisen.
Wenn Utility Bills als Nachweis nicht für Dich in Frage kommen, kannst Du auf alternative Dokumente ausweichen. Ein Mietvertrag und eine Kopie der letzten Stromabrechnung vom Vermieter könnten hilfreich sein. Manche Banken scheinen auch Behördenschreiben zu akzeptieren – etwa das Antragsformular der National Insurance Number, also der englischen Sozialversicherungsnummer. Diese braucht ohnehin jede/r, die/der in England Geld verdienen will.
Leider ist das komplette System, um ein Bankkonto in England eröffnen zu können nicht einheitlich. Das bedeutet, die gewünschten Nachweise können nicht nur von Bank zu Bank anders sein, sondern gar zwischen den Filialen, ja sogar unter den Mitarbeitern, variieren. Um ein Bankkonto in England eröffnen zu können bleibt Dir also nur, entweder vor Ort verschiedene Banken und Filialen persönlich abzuklappern oder aber auf Direktbanken wie N26 oder Monese auszuweichen. Damit wärst Du dann im Land von Contactless und Cashless eh ganz vorn mit dabei!
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