10 Szenebars in Breslau
Breslau – oder wie es auf Polnisch heißt Wrocław (wrozuaf) – ist eine Traumstadt für Studenten und Singles. Mit knapp 650.000 Einwohnern nicht so überlaufen wie Warschau und bei weitem nicht so von Staus und Smog geplagt, bietet die Hauptstadt Niederschlesiens hervorragende Universitäten, eine kreative Künstlerszene und ein faszinierendes Nachtleben mit coolen Szenebars zum Tanzen, Trinken und Tratschen. Die meisten Clubs konzentrieren sich in der Altstadt um Rynek und Plac Solny, aber auch wenn du den Party-Kern verlassen musst, wirst du es nicht weit haben.
Salvador: Fiesta und Siesta auf Polnisch
Schmunzeln muss man schon allein wegen des Namens: „Salvador - La Hacienda de Uciecha“ lässt Spanisch und Polnisch verwachsen, in einer so typisch polnischen, witzig-irrsinnigen Manier. Der beliebte Club befindet sich mitten in der Altstadt an einem geschichtsträchtigen Ort: in der ehemaligen Schatzkammer der Alten Börse. Die dicken, stahlverstärkten Wände lassen nichts nach Außen durchdringen – im Inneren passiert aber Einiges. Drei Räume mit Repliken von Salvador Dali an den Wänden bieten ca. 110 Sitzplätze und jede Menge Tanzfläche. Unter der Woche bereits ab Mittag geöffnet, macht der spanisch angehauchte „Salvador“ eine gute Figur als eine After-Work-Bar oder ein Treffpunkt für Freunde und Komilitonen: Es gibt kostenloses WLAN und leihweise Gesellschaftsspiele, ebenfalls gratis. Abends wird der Club zu einer gut besuchten Disco mit guter Musik der besten regionalen DJ's, gespielt bis in die frühen Morgenstunden. Der Bestseller hier: Tequilla mit Salz und Zitrone.
Salvador
Plac Solny 16
Przedwojenna: 24-Stunden-Bistro rustikal
Das gemütliche, ganz in Holz gehaltene Lokal „Przedwojenna“ spielt mit altem Mobiliar und Retro-Elementen aus der Vorkriegszeit. Attraktiv in der Nähe von Rynek gelegen, lockt die Essbar mit einfachen kleinen Gerichten – wie Hering oder Wiener Würstchen -, günstigen Drinks und hübscher Bedienung. Mehr braucht es offenbar nicht: Das Lokal bleibt bis in die frühen Morgenstunden voll, geöffnet ist es rund um die Uhr. Für viele Gäste ist „Przedwojenna“ nur ein Intermezzo auf der nächtlichen Party-Tour, um schnell den kleinen Hunger zu stillen, bevor man tanzen geht. Das unprätentiöse Konzept geht auf – ein Magnet für Studis und Besucher.
Przedwojenna
Świętego Mikołaja 81
Mleczarnia: Clubcafé mit Patina
Eine Breslauer Institution und wohl das erste Lokal der Stadt, das den Boom für stilvolle Wohnzimmer-Locations ausgelöst hat. Im wunderschön altbackenen Stil gehalten, voller dunkler, zusammengestückelter Massivholzmöbel strahlt „Mleczarnia“ (Molkerei) eine fast schon majestätische Gemütlichkeit aus. Doch der alte Porzellanservice und die vergilbten Fotos an den Wänden dürfen nicht täuschen – auch hier wird getanzt! Mittwochs gibt es Swing-Partys, an den Wochenenden stimmungsvolle Konzerte und Künstlerauftritte und der Silvester wurde gleich doppelt begangen: am 31. Dezember im Stil des brasilianischen Karnevals und am 13. Januar – die orthodoxe Version - als Balkan-Fete. Ein Lokal für Jedermann: Ältere Damen, gestandene Businessleute und hippe Studenten. Kaffee und Kuchen – ein Gedicht!
Mleczarnia
ul. Włodkowica 5.
Krakowska 180: Kunst in der Fabrik
Unkreativ nach dem Straßennamen und der Hausnummer benannter Club, enttäuscht seine Besucher keinesfalls. Im ehemaligen Gebäude der alten Wäscherei eröffnet, macht sich „Krakowska“ das Fabrik-Ambiente gekonnt zunutze: raues Industrie-Design gepaart mit jeder Menge guter Musik und regelmäßig stattfindenden Kunst- und Kultur-Events machen den Club zu einem magischen, stilvollen Ort auf der Breslauer Szene-Karte.
Krakowska 180
Szajba: Die Bar mit dem Radio-Tick
Noch ein gemütliches „Wohnzimmer“ als Lokal: „Szajba“ begeistert mit dunklen Mustertapeten, alten Möbeln, Lampen und unzähligen Radios an den Wänden. Glaubt man der Wochenzeitung „Polityka“, ist „Szajba“ die beliebteste Cafébar in Breslau. Entsprechend überlaufen ist sie auch – auf ein Bier an der Bar muss man schon mal länger warten, die Atmosphäre ist aber wunderbar ungezwungen und knisternd kreativ. Bekannte Künstler und Schauspieler, aber auch ausländische Touristen und Erasmus-Studenten lieben „Szajba“ gleichermaßen. Leckere Cocktails, kleine Gerichte und gute Musik – bis vier Uhr morgens geöffnet. Was will man mehr?
Szajba
Świętego Antoniego 2/4
Spiz: Die Kult-Brauerei im Zentrum
"Spiż" kennt einfach jeder – durch die zentralste aller zentralen Lagen lässt sich das traditionsreiche Lokal im Rathaus nicht übersehen. Bereits im Jahr 1899 gab es hier den Ratsweinkeller und die gastronomische Tradition wird heute weiter gelebt. Trotz der touristisch attraktiver Lage ist „Spiż“ keinesfalls eine Tourifalle. Im wunderschönen Gewölbekeller befindet sich neben den Tischen auch eine kleine Brauerei, in der der Besucher das Entstehen des kräftigen Bieres beobachten und es später, schon zu Tage, im Biergarten vor dem Restaurant genießen kann. Für den kleinen Hunger zu empfehlen: Schmalzbrot mit Salzgurken.
Spiż
Ratusz 2
Czeski film: Zwei Etagen Gemütlichkeit
„Czeski film“ (tschechischer Film) steht im Polnischen als Idiom für eine unklare, verwobene Situation. Wer du keinen Durchblick hast, ist das eben ein „czeski film“. In dem netten Lokal in der Altstadt herrschen allerdings keine chaotischen Zustände und einen Durchblick bekommt man hier auch recht schnell, selbst wenn es meist rappelvoll ist. Im Erdgeschoss bekommst du Kaffee, Kuchen oder Lunch und kannst dich bei den Klängen stimmungsvoller jazziger Musik wunderbar unterhalten. Eine Etage tiefer, im Pub von „Czeski Film“ erwartet dich ein gemütlicher Gewölbekeller mit netten Winkeln, gelöster Stimmung und kleinen Gerichten mit Bistro-Charakter.
Czeski film
Kiełbaśnicza 2
Kalambur: Raucherlokal mit Stil
In "Kalambur" scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hier gibt es noch Wodka aus gekühlten Gläsern, viel Jugendstil und jede Menge Rauch – eine urige Breslauer Raucherkneipe, die jedoch gar nicht nach Spelunke aussieht, sondern nach einem undergroundigen Boheme-Club für Künstler, Freidenker und Individualisten. Hier finden groovige Konzerte statt, hier gibt es die avantgardistischen Ausstellungen, Schachwettbewerbe und Lesungen. Ein magischer Ort. Eindeutig positive Vibrations.
Kalambur
ul. Kuźnicza 29A
Schody donikąd: Viva 20er Jahre!
Ein Café und ein Club, eine Bar und eine Disco – das gemütliche, im 20er-Jahre-Stil eingerichtete Lokal verwandelt sich chamäleonartig und passt den aktuellen Gegebenheiten an. Den Vormittagskaffee genießt du bei Jazz- und Lounge-Musik, abends kannst du bei Soul, Funk, Acid Jazz oder der Musik der 20er, 60er, 80er oder 90er Jahre abtanzen. Wunderschön eingerichtet mit unvergesslicher Atmosphäre. Geöffet bis 5 Uhr morgens.
Schody donikad
Pl. Solny 13
PRL: Wie in alten Zeiten
Eine Bronzebüste von Wladimir Iljitsch Lenin, ein Porträt von Mao Tse Tung, ein Propaganda-Plakat mit schrill-sozialistischer Wahrheit oder ein Gemälde von fleißigen Proletariern in ekstatischen Posen. Das kommunistische Kolorit ist hier Programm, das kräftige Blutrot ergreift Besitz von dem Raum: Rot sind Vorhänge, Tischdecken, Hockerpolster und Teppiche. Man atmet rote, von dem Lampenlicht gefärbte Luft ein, wenn man den Club „PRL“ (Polska Rzeczpospolita Ludowa, Volksrepublik Polen) betritt. Ein trendiges, zweistöckiges Lokal mit einem Café, Tanzkeller und zahlreichen Zeitzeugen der kommunistischen Vergangenheit Polens. Sehenswert.
PRL
Ratusz 10
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